HENSOLDT entwickelt Wasserstofflösung zur Steigerung der Energieautonomie von Industriestandorten

Pilotanlage in Kiel eingeweiht

Jérôme Giraud (Head of Services & Aerospace Division), Aliette Quint (Geschäftsführerin HENSOLDT Nexeya France), Lars Immisch (Personalvorstand HENSOLDT AG) bei der feierlichen Eröffnung der Wasserstofflösungen. Foto: HENSOLDT

Kiel/Taufkirchen, 31.05.2023 – Der Sensor-Lösungsanbieter HENSOLDT rüstet seinen Standort in Kiel mit einer Pilotanlage für die Produktion und Speicherung von Wasserstoff aus. Das Unternehmen verspricht sich davon die Herstellung der Energieunabhängigkeit eines ganzen Industriestandortes und die Möglichkeit, seine Fachkenntnisse im Bereich Wasserstoff für die eigenen Nachhaltigkeitsziele und für das Geschäft mit der autonomen Energieversorgung von Militäranlagen zu demonstrieren.

Die neue Anlage umfasst hochmoderne Module für die Produktion, Speicherung und Distribution von Wasserstoff innerhalb der H2-Wertschöpfungskette. Das System besteht aus zwei Lösungen, die von HENSOLDT Nexeya France, der französischen Tochtergesellschaft von HENSOLDT, hergestellt werden: dem H2-Grid und dem Hydrogen High Density Storage (H2DS). Der HENSOLDT-Standort in Kiel nutzt die Technologie, um die über Fotovoltaikanlagen gewonnene Energie zu speichern. Damit erreicht der Standort in einer ersten Etappe 60% Energieautonomie und spart jährlich bis zu 33 Tonnen CO2 ein. Die Produktionskapazität der Elektrolyse unter Nennlast beträgt 8kg/Tag. Geplant ist eine H2-Produktion von 2,6 bis 3,3 kg/Tag. Insgesamt hat der Speicher eine Gesamtkapazität von 190 kg H2. Die Investitionssumme umfasst 1,2 Millionen Euro.

„Als führendes Unternehmen der europäischen Verteidigungsindustrie sind wir davon überzeugt, dass die Energiewende auch im Verteidigungsbereich eine wichtige Rolle spielen wird. Daher haben wir eine Wasserstofflösung entwickelt, die nicht nur Autonomie und Resilienz bei der Energieversorgung sichert, sondern zudem einen neutralen CO2-Fußabdruck mit sich bringt“, sagt HENSOLDT-Personalvorstand Dr. Lars Immisch. „Mit dem Pilotprojekt in Kiel wollen wir zeigen, wie wir als Unternehmen unsere Klimaschutzziele erreichen und generell wie Industriestandorte den Grad ihrer Energieautarkie mit einer Kombination aus erneuerbaren Energien und Wasserstoff erhöhen können.“

Der HENSOLDT Hydrogen High Density Storage (H2DS) ermöglicht neben der Speicherung auch den Transport von zentral produziertem grünem Wasserstoff in einem Container der klassischen 20-Fuß-Standardgröße. Das Produkt ist für maritime und landgestützte Anwendungen zugelassen. Die Container können beispielsweise direkt auf Schiffe mit Brennstoffzellenantrieb geladen werden, die so unabhängiger von Wasserstofftankstellen werden und ihre Routen flexibler planen können. Auch für den Wasserstofftransport zu Brennstoffzellen an entlegene Standorte können die Container genutzt werden.

Das HENSOLDT H2-Grid ist eine skalierbare Containerlösung für die lokale Energieerzeugung für zivile und militärische Anwendungen und trägt zur Energieautonomie und -souveränität bei.

Die Lösung nutzt als Eingang eine erneuerbare Energiequelle und verwendet dank eines Energy Smart Management Systems auf optimierte und automatische Weise die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs (H2-Produktion, Konditionierung, Speicherung, Stromabgabe) in Kombination mit einem Batteriespeicher.

Die Potenziale von Wasserstofftechnologien im Verteidigungssektor sind vielfältig. HENSOLDT will auch in Zukunft einen Beitrag zur Forschung über Wasserstoff im militärischen Umfeld leisten. Dazu leitet das Unternehmen zurzeit die Wasserstoff-Aktivitäten für die laufende Energiestudie des Europäischen Verteidigungsfonds. Das Projekt INDY (energy INdependant and efficient Deployable militarY camps) zielt darauf ab, zukünftige nachhaltige militärische Lager zu ermöglichen. Strategische Stützpunkte können mit dieser Technologie unabhängig versorgt werden. Die logistische Abhängigkeit von Kasernen oder Feldlagern sinkt, wenn diese selbst Wasserstoff aus regenerativen Energien herstellen, speichern und wieder in Elektrizität umwandeln können oder ihn direkt Plattformen für deren Antrieb zur Verfügung stellen. Zur Vertiefung seiner Fähigkeiten auf dem Gebiet von Speicheranlagen hat HENSOLDT 2021 den französischen Anbieter von Wasserstoffdruckbehälter Mahytec übernommen.

Sicherheit bildet die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft – HENSOLDT setzt sich für beides gleichermaßen ein. Das Unternehmen nimmt seine Verantwortung als nachhaltig wirtschaftendes, lokales Unternehmen sehr ernst und hat sich ehrgeizige Ziele zur Emissionsvermeidung, ressourcenschonendes Wirtschaften und verantwortungsbewusste Unternehmensführung gesetzt. Aus diesem Grund unterstützt HENSOLDT zahlreiche Initiativen, die auf nachhaltige Investitionen in die lokalen Gemeinden, in Bildung, Mitarbeiter und die Umwelt abzielen.

Über HENSOLDT

HENSOLDT ist ein führendes Unternehmen der europäischen Verteidigungsindustrie mit globaler Reichweite. Das Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen bei München entwickelt Sensor-Komplettlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Als Technologieführer treibt HENSOLDT die Entwicklung der Verteidigungselektronik und Optronik voran und baut sein Portfolio auf der Grundlage innovativer Ansätze für Datenmanagement, Robotik und Cybersicherheit kontinuierlich aus. Mit mehr als 6.500 Mitarbeitern erzielte HENSOLDT 2022 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro. HENSOLDT ist an der Frankfurter Wertpapierbörse im MDAX notiert.
www.hensoldt.net 

Pressekontakt

Nico Fritz
Tel.: +49 (0) 173 170 2899
nico.fritz@hensoldt.net

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